Mehr Schutz für die Donau: Stiftung zeichnet in Neuburg Umweltschutz-Projekte aus

Die Donau ist Heimat vieler Pflanzen und Tiere. Doch ihr Gleichgewicht ist bedroht. Projekte, die dagegen steuern, wurden jetzt auf Schloss Grünau ausgezeichnet.

Die Donau ist Lebensader für Mensch, Tier und Pflanzen. Foto: Barbara Wild

Zum dritten Mal hat die Stiftung Naturerbe Donau den mit insgesamt 15.000 Euro international ausgeschriebenen Stiftungspreis „Lebendige Donau“ verliehen. Ausgezeichnet werden Projekte, die zum Schutz und Erhalt unseres Naturerbes entlang der gesamten Donau beitragen. Ort der Preisübergabe war das Auenzentrum auf Schloss Grünau in Neuburg.

Den Preis erhielten in diesem Jahr der Persina Naturpark (Bulgarien) sowie die Kreisgruppe Deggendorf des Bund Naturschutz in Bayern. Zwei Anerkennungspreise zu jeweils 2.500 Euro wurden an die Kreisgruppe Regensburg des Bund Naturschutz sowie an Pure Water for Generations verliehen. Die ausgezeichneten Projekte tragen dazu bei, die natürlichen Funktionen der Donau und ihrer Auen zu erhalten, zu stärken und wiederherzustellen sowie die Biologische Vielfalt entlang der Donau für künftige Generationen zu sichern, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung.

„Wie wichtig es ist, dass Flüsse ihre natürlichen Funktionen erfüllen können, mussten wir zuletzt bei der Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland leidvoll erfahren“, meint Stifterin Dr. Maja Gräfin Du Moulin Eckart. „Eine lebendige und vielfältige Donau ist für uns Erholungsraum, Hochwasserschutz und Lebensader zugleich.“

Der Zustand unserer Flüsse sei zuletzt durch die Hochwasserkatastrophe in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit geraten. Neben dem Hochwasserschutz erfüllten große Wasserläufe wie die Donau und ihre Auen aber noch zahlreiche andere wichtige Funktionen: Sie seien Wasser- und CO₂-Speicher, Erholungsraum für uns Menschen, liefern Rohstoffe und sind allen voran ein faszinierender und vielfältiger Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen.

„Viele der gesteckten Ziele im Gewässer- und Biodiversitätsschutz werden derzeit verfehlt“, erklärt Professor Dr. Jürgen Geist vom Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie an der Technischen Universität München in seiner Festrede bei der Preisverleihung. „Der alarmierende Rückgang der Biodiversität in Gewässern wird durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie Begradigungen, Staubereiche und Verschmutzung ausgelöst und durch den Klimawandel weiter verstärkt. Um Gewässersysteme zu schützen und wiederherzustellen, müssen wir alle Aspekte des Arten-, Gewässer, Klima-, Hochwasser- und Bodenschutzes integrieren. Die Wiederherstellung eines intakten Landschaftswasserhaushalts spielt dabei eine entscheidende Rolle.“

Die Preisträger des Preises "Lebendige Donau" auf Schloss Grünau. Foto: Prof. Dr. Rüdiger Korbel

Die diesjährigen Preisträger würden auf ganz unterschiedliche Weise dazu beitragen, die Biodiversität und dynamischen Prozesse im Flusssystem entlang der Donau zu erhalten und wiederherzustellen.

Persina Naturpark

Der Persina Naturpark in Bulgarien umfasst zahlreiche Inseln und wertvolle Feuchtgebiete, die Brut- und Rastplatz für viele Vogelarten sind. Weitgehend unberührte Auwald- und Sumpfgebiete prägen den Park. Mit seinem Labyrinth von Flussläufen, Inseln und Seitenarmen wird er auch als „Kleines Donaudelta“ bezeichnet. Durch Renaturierungs- und Schutzmaßnahmen konnte ein vielfältiges und einzigartiges Naturjuwel inmitten der Donau entstehen, zu dessen Erhalt der Persina Naturpark unverzichtbar ist.

BN Kreisgruppe Deggendorf

Die BN Kreisgruppe Deggendorf wurde für ihr Engagement zum Erhalt der frei fließenden Donau zwischen Straubing und Vilshofen ausgezeichnet. Über mehrere Jahrzehnte setzten sich die Mitglieder der Gruppe gemeinsam mit weiteren Verbänden, Initiativen und Einzelpersonen letztendlich erfolgreich für die Rettung einer europaweit bedeutsamen Gewässer- und Auenlandschaft ein.

Pure Water for Generations

Der Verein Pure Water for Generations hat sich der Vision verschrieben, trinkbares Donauwasser bis 2042 zu realisieren. Eine abenteuerliche Reise von Gründer Pascal Rösler auf dem Stand-up-Paddle-Board von München bis ins Schwarze Meer war die Initialzündung der Initiative, der dabei entstandene Film sei ein wichtiges Element der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit an Schulen.

Bund Naturschutz Kreisgruppe Regensburg

Mit dem zweiten Anerkennungspreis wurde das Projekt „Donauinsel Mariaort“ der Bund Naturschutz Kreisgruppe Regensburg ausgezeichnet. Ziel des Projekts ist die Entwicklung der landwirtschaftlich intensiv genutzten Insel in eine naturnahe und artenreiche Flussinsel, auf der auch Naherholung und Umweltbildung möglich sind. (AZ)